Korsika - Tour 6

Von Ghisonaccia über Vivario, Sagone, Marine de Porto, Calacuccia, Corte, Vivario und zurück nach Ghisonaccia

Etappenübersicht:


Die heutige Tour bringt uns von der Ostküste zur Westküste der Insel. Auch Heute müssen wir wieder sehr Sattelfest sein, denn alles in allem werden wir gut 310km zurücklegen. Leider haben wir die Anfahrt nach Vivario schon einmal in unserer vierten Tour bewältigt.

Etappe 1: Ghisonaccia nach Vivario / 52 km / 45-50 Min.


Aus Ghisonaccia hinaus fahren wir auf der D344 Richtung Corte. Die ersten 10km gehen schnurgeradeaus, bis wir den Anfang des Fiumorbo Tal erreicht haben. Dort steigen wir wieder Bergwärts nach Ghisoni dem kleinen Skifahrer Dorado.



In Ghisoni biegen wir auf die D69 ab nach Vivario.



Kurz vor Vivario biegen wir links auf die N193 ab die uns wieder Richtung Süden bringt.

Etappe 2: Vivario nach Sagone / 77 km / ca. 75 – 90 Min.


Auf dem Weg nach Sagone, das Nahe der Hauptstadt Ajaccio liegt, folgen wir fast ständig der Korsischen Bahnlinie.



Diese Bahnverbindung von Bastia über Corte nach Ajaccio und zurück kann den längsten Schmalspur Eisenbahntunnel Frankreichs sein eigen nennen. Der Vizzavona-Tunnel ist 3916 m lang und hat ein Gefälle von 2% in Richtung Süden. In 1206 m.ü.M. fährt man in den Tunnel hinein kommt 300m tiefer wieder hinaus.


Weitergeht es durch die endlosen Wälder Korsikas hinab vorbei an Suaricchio.



Die Bäume werden weniger, die Strassen gerader und voller, und vor allen Dingen nimmt die Temperatur wieder zu, da wir uns nun wieder fast am Meer befinden. Hier findet man auch eine, für Korsikaverhältnisse, sehr dichte Besiedlung was man sonst nicht oft findet, ausser natürlich um die drei grossen Städte Korsikas. Wir fahren bis nach Afa und biegen dort auf die D81 nach rechts ab.



Sobald wir uns auf der D81 befinden wird der Verkehr wieder weniger, denn wir entfernen uns allmählich weg von Ajaccio. Von der Kreuzung bei Afa waren es noch knappe 10km nach Ajaccio. Wer also eine Ajaccio – Sight-Seeing machen will sollte sich hier Entscheiden.



Haben wir erst mal das Meer erreicht führt uns die wunderschöne Küstenstrasse nach Sagone.

Etappe 3: Von Sagone nach Marine de Porto / 46 km / ca. 40 -50 Min.


Entlang der Küste fahren wir weiter Richtung Marine de Porto. Die einsamen Badebuchten laden zu einer Abkühlung zwischendurch ein.



Ein landschaftliches Highlight ist die Gegend zwischen Piana und Porto. Die bizarre Wunderwelt Les Calanche!



Es handel sich dabei um ein Granitfelsgebiet, in dem sich durch Erosion absonderliche Gesteinsbildungen ergeben haben, die an Tierköpfe, Herzen, Gestalten usw. erinnern. Die Strasse führt so abenteuerlich wie windungsreich mitten hindurch.



Wir sind mittlerweile am schönsten Golf von Korsika angelangt, der von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe erhoben wurde.



Marine de Porto bietet viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. In einem der vielen Restaurants die man hier findet kann man die Füsse baumeln lassen und bei einem Mittagessen oder einem Cappucino den Blick aufs Meer geniessen.

Etappe 4: Von Marine de Porto nach Calacuccia / 60 km / ca. 60 Min.


Wir nehmen die D84 um die Küste zu verlassen. Unser nächster Tourenabschnitt bringt uns in die menschenleerste Gegend Korsikas. Die Spelunca Schlucht ist ein weiterer Höhepunkt der Gegend. Das Örtchen Ota liegt links oben am Hang wie dahin geklebt. Zwischen ihm und der Strasse klafft eine Gewaltige Schlucht mit dem 300m tiefer fliessenden Fluss Porto.



Die Strasse führt uns höher und höher und bringt uns auf den höchsten Pass Korsikas den Col de Vergio (1470 m.ü.M.). Die Passhöhe ziert eine etwas geschmacklose Statue.


In puncto Motorradbekleidung ist übrigens vorsicht geboten. So kann es in Marine de Porto sehr warm sein, während auf dem Col de Vergio ein kräftiger kalter Wind bläst. So mancher leicht bekleidete Biker hat sich da schon böse erkältet.

Bis nach Calacuccia stört keine Ortschaft den Fahrfluss. Die Strasse ist in einem exzellenten Zustand und lädt zum Ideallinie-Training ein.



Aber Vorsicht! Das Abendessen kann immer wieder auf der Strasse auftauchen und auch ihre Hinterlassenschaften sind nicht zu unterschätzen. Kurz vor Albertacce an der Golo-Brücke lohnt sich ein kurzer Stopp, Direkt unterhalb der neuen Brücke ist eine alte inzwischen renovierte Steinbrücke zu sehen.



Wir erreichen Calacuccia, den Hauptort des Niolo. Gemütliche Cafés laden zu einem Päuschen mit Blick auf den 1968 gebauten höchstgelegenen Stausee der Insel, die Barrage de Calacuccia (800 m.ü.M.). Wir befinden uns im Moment übrigens im grössten zusammenhängenden Waldgebiet Korsikas, dem „Valdu-Niellu“, auf gut Deutsch heisst das „Schwarzwald“.



Wir folgen der D84 durch die Schlucht Scala di Santa Regina. Den Eintritt in die Schlucht siganlisiert ein mehrfach von Schrottkugeln durchlöchertes Schild am Wegrand. Das weist auf ein bei den Korsen weit verbreitetes Hobby hin: das Herumballern mit scharfer Munition.



Ca. 10km hinter Santa Regina biegen wir scharf rechts auf die D18 nach Corte ab. Dieser folgen wir bis wir die Universitätsstadt erreicht haben.



Von Corte aus halten wir uns Richtung Ajaccio und folgen der N193 bis nach Vivario.
Dort angekommen schliesst sich der Kreis und wir befahren die schon am Morgen passierte Route D69 zurück über Ghisoni nach Ghisonaccia.





Zusammenfassung der Strecke:

Frühaufsteher sind Heute gefragt. Am Ende des Tages bringen wir es auf satte 310 km, und das ganze ohne einen Kilometer auf einer Autobahn zu fahren! Für diese Mammuttour benötigen wir wiederum gute 7 Stunden reine Fahrzeit. Die Charakteristik der Strecke ist von leicht bis mittel. Auf den schönen Passstrassen kann man es manchmal richtig schön laufen lassen. Aber Achtung! Da die Schluchten und Passtrassen auch ein beliebtes Ausflugsziel der Bustouristen sind, empfiehlt sich auf diesen Passagen ein eher defensives drehen am Gasgriff.



Die Highlights der Tour sind sehr schwer aufzuzählen. Die Berge hinauf nach Vivario, die Küstenstrasse nach Sagone, die bizarre Wunderwelt Les Calanche, der Golf von Porto, die Spelunca Schlucht, der Col de Vergio, die Schlucht Scala di Santa Regina, usw. Alles in allem ist die ganze Tour ein Highlight. Man wird also für die Blasen an unserem Ar... reichlich belohnt. Bei einem oder zwei guten Pietra Bierchen sind auch diese schnell vergessen und man kann schon für den nächsten Tag in Planung gehen.

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