Korsika - Tour 5


Von Ghisonaccia über Bastia, Macinaggio, Nonza, Saint-Florent (Corte) und zurück nach Ghiosonaccia

Etappenübersicht:

Die Heutige Tagestour beginnt mit einer etwas längeren Anfahrtsstrecke von fast 100 km. Das „Cape Corse“ ist das kleine Korsika, und ein unbedingtes „muss“ bei einem Korsikaaufenthalt. Der nördlich Zeigefinger Korsikas besticht durch seine raue, naturbelassene und menschenleere Natur.

Etappe 1: Von Ghisonaccia nach Bastia / ca. 100 km / ca. 1,5 Std.

Aber wie schon erwähnt muss zuerst die lange Anfahrt bis zu unserem Einstieg zur Umrundung des Cap Corse bewältigt werden. Bis nach Bastia ist es eher langweilig und das einzige was uns bei Laune hält sind die schönen Aussichten die man aufs Meer hat.
 



Da es um Bastia keine alternative Umgehungsstrasse gibt müssen wir mitten durch.


  




Also durch den Stadttunnel durch, vorbei am Hafen den wir bei unserer Ankunft in Korsika schon gesehen haben,



und weiter nach Palagaccio.



Haben wir erst mal Miomo passiert wird die Strasse uriger und auch nicht mehr so voll wie um Bastia herum. Das Bild beherrscht nun die Macchia, so wird das Gestrüpp genannt, das ca. drei Viertel des gesamten Landes überzieht. Die verschieden wachsenden Kräuter geben Korsika die gewisse Duftnote. Napoleon soll einmal gesagt haben, „dass er seine Heimatinsel mit verbundenen Augen und nur am Duft erkennen könne“! Und er hat nicht übertrieben.

   Etappe 2: Von Bastia nach Macinaggion / ca. 37 km / ca. 45 Min.


Dort angekommen beginnt unsere eigentliche Tour erst richtig. Wir entscheiden uns vorab das Cap Corse gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. So fährt man immer an der spektakulären Meerseite mit freiem Blick in die Tiefe und auf das Meer.



Immer an der Küste entlang verläuft die Strasse, mit zügig befahrbaren Kehren Richtung Santa Severa. Kurz vor Santa Severa kommen wir am besterhaltensten Genueser Wachturm des Nordens vorbei. Der Eingang liegt in halber Höhe und war aus Sicherheitsgründen nur über Leitern erreichbar.



Bald erreichen wir Macinaggio. Wer nochmals tanken muss sollte dies hier machen, da die Tankstellen auf dem Cap Corse dünn gesät sind.

Etappe 3: Von Macinaggio nach Nonza / ca. 52km / ca. 1 Std.


Nun sind wir am nördlichsten Punkt von Korsika. Auf dem Weg zur Westküste können wir einen Blick auf die Insel „Ile de la Giraglia“ mit dem markanten Leuchtturm werfen.



Am Cole de Serra kündigen gewaltige Windböen das Erreichen der Westküste an. Wind spielte hier auf Cap Corse schon immer eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung. Einige verfallene Rundbauten sind mit ein wenig Fantasie als alte Windmühlen zu erkennen. Die bekannteste von diesen ist die Mühle „Moulin Mattei“. Ein Stück weiter trifft Alt gegen Neu. Im Jahr 2000 wurde die Windkraftanlage „Pointe de Torricella“ erstellt um die Stromversorgung des Nordens zu sichern.



Wieder au der Küstenstrasse angelangt, fahren wir weiter bis nach Nonza. Kurz vor dem Örtchen Abro ist am Hang eine alte Asbestfabrik die 1965 stillgelegt wurde. Der unterhalb gelegene Strand ist von angeschwemmten Rohasbest schwarz verfärbt.



Ein wenig später erreichen wir dann Nonza das auf einem markanten Felssporn liegt. Der schwarze Strand ist über eine steilabfallende Treppe erreichbar. Die Besteigung des Wachturmes lohnt sich allein schon wegen der Aussicht.





Zum Wachturm gibt es noch eine kleine wahre Geschichte:
1768 war der Turm schwer umkämpft. Der korsische Hauptmann Casella verschanzte sich gegen die Übermacht der französischen Angreifer im Turm. Bis an die Zähne bewaffnet, feuerte er aus allen Rohren, so dass die Franzosen glaubten sie hätten es mit einer ganzen Armee zu tun. In der folgenden Verhandlung forderte Casella im Falle einer Kapitulation freies Geleit für sich und seine Mannschaft. Es wurde ihm gewährt, und die Franzosen staunten nicht schlecht, als der korsische Hauptmann stolz „alleine“ aus dem Turm kam. Die Franzosen hielten Wort und liessen ihn ziehen.


So weit die Geschichte zurück zu unserer Tour.


Etappe 4: Von Nonza nach Saint Florent / ca. 20km / ca. 30 Min.


Im weiteren Verlauf der Strecke häufen sich die geraden Abschnitte und man kann es mal so richtig laufen lassen.



Unser nächster Etappenort ist Saint Florent.



St. Florent, der Hauptort des Nebbio, lebt fast ausschliesslich von Touristen, was sich an den vielen Bars und Shops entlang des Hafens bemerkbar macht. Die Cafes rund um den zentralen Hauptplatz laden zu einem Päuschen ein. Für Kurzweil sorgen Boule-Spieler die sich aber von dem ganzen Rummel um sie herum nicht stören lassen.

Etappe 4a: Von St. Florent nach (Corte) Ghisonaccia / ca. 100km / ca. 1,5 Std.


In St. Florent müssen wir uns entscheiden wie fit wir noch sind. Denn von hier ab gibt es zwei Möglichkeiten zu unserem Ausgangspunkt zurück zukehren. Die kürzere Strecke D82 (ca.100km) bringt uns quer zur Ostküste nach Ortale. Dort treffen wir wieder auf die uns bekannte N193 die uns dann an der Küste entlang nach Ghisonaccia führt. Landschaftlich wie auch Fahrerisch ist dieser Streckenverlauf keine grosse Herausforderung mehr, aber man ist „relativ“ schnell wieder in Ghisonaccia.

Etappe 4b: Von St. Florent nach Corte / ca. 75 m / ca. 1,5 Std.

Als Alternativ Route bietet es sich an einen „kleinen“ Umweg zu machen um der endlosen Küstenstrasse N193 zu entgehen. Wir würden uns in diesem Falle von St. Florent Richtung Calvi (D81) auf den Weg machen. Diese Strecke ist fahrtechnisch sehr interessant.


In unzähligen Kurven zieht sie ihre Bahn durch die Macchia. Dieser schöne Streckenverlauf ändert sich schlagartig beim erreichen der N1197.

Dieser Schnellstrasse folgen wir bis nach Ponte Leccia. Im Kreisverkehr biegen wir rechts ab auf die N193 nach Corte.
In Corte angekommen nehmen wir die N200 die uns dann wieder Richtung Ghisonaccia führt.

Die Strecke von Corte nach Ghisonaccia haben wir in der Tour 2 schon in der entgegengesetzten Richtung befahren. Die kommenden 62 km sind also kein Neuland mehr für uns und muss deshalb auch nicht mehr näher aufgeführt werden. Beim erreichen der N198 bei Aleria sind wir dann auch fast schon „Zuhause“.


Zusammenfassung der Strecke:

Die Strecke ist in der Kurzfassung knappe 300 km lang. Nimmt man dagegen den Strassenverlauf über Corte, kommen nochmals ca. 40km dazu. Also satte 340 km ohne Autobahn. Diese Strecke muss man erst mal absitzen! Die reine Fahrtzeit beträgt ca. 6-7 Std. bei der kurzen oder ca.7-8 Std. bei der langen Version.

Da „Cap Corse“ aber einfach ein Muss für einen Korsikaaufenthalt ist, kommen wir gar nicht daran vorbei. Die atemberaubenden Landschaften und die raue Nordseite der Insel werden uns für die lange Tour entschädigen.


Die Highlights der Tour ist die absolut geile Küstenstrasse rund um Cap Corse. Der fantastische Blick im Norden Richtung „Ile de la Giraglia“, Der schwarze Strand rund um Nonza und zu guter letzt das Städtchen St. Florent.

Eigentlich sollte man die Strecke ab St. Florent noch weiter an der Küste Richtung L’lle-Rousse und Calvi weiterbefahren, aber dann müsste man irgendwo ein Zimmer suchen und eine zwei Tagestour daraus machen.