Tour 1 ist schon ein echtes Highlight! Lest selbst.

Korsika - Tour 1

Von Ghisonaccia über Solenzara – Zonza – Porto Vecchio zurück nach Ghiosonaccia

Etappenübersicht:

Die Tagestour beginnt in Ghisonaccia und führt uns über die N198 entlang der Küste nach Solenzara.

Etappe 1: Ghisonaccia nach Solenzara - ca. 24km / 30-40 Min. 

Doch bevor wir in die Berge Korsikas einsteigen sollten wir am Ortsausgang von Ghisonaccia gleich einmal voll tanken, denn Tankstellen werden wir nicht sehr viele sehen auf unserer heutigen Tagestour. Einige Kilometer vor Solenzara erscheint linker Hand der grosse Militärflughafen von dem aus die Angriffe im Golfkrieg auf die Ziele im nahen Osten geflogen wurden.

Kurz danach erreichen wir Solenzara.

In Solenzara selbst gibt es nicht sehr viel zu sehen, sodass wir gleich nach rechts auf die D268 abbiegen. Wir fahren nun Bergwärts in Richtung Bavella Pass. Eine fahrattraktive Strecke liegt vor uns.
Noch vor einigen Jahren eine echte Herausforderung für Wohnmobilfahrer. Die Strasse war damals nur Einspurig befahrbar, steil und extrem verwinkelt. Durch den jahrelang dauernden Ausbau, der inzwischen fast zum Abschluss gekommen ist, hat sich die Situation entspannt. Auch Landschaftlich ist die Strecke ein Hochgenuss.

Etappe 2: Solenzara nach Zonza - ca. 40km / 60 Min.

Durch das Tal der Solenzara führt der gleichnamige Fluss der durch die hohen Bergmassive
gespeist wird.

An den vielen kleinen Badebuchten, „Bade-Gumpen“ genannt, lohnt sich ein Bad im kristallklaren Wasser.

Wir durchfahren danach zuerst einen Mischwald der dann in einen dichten Kiefernwald führt. Der Col de Larone (600 m.ü.M.) ist der nächste Etappenhöhepunkt des Tages. Die folgenden Kurven machen jede Menge Spass.

Die „korsischen Dolomiten“, so werden die scharf gezackten Bergspitzen der „Bavella“ auch genannt, haben wir ständig vor Augen.

Am „Col de Bavella“ (1218 m.ü.M.) herrscht in den Sommermonaten reges Treiben. Der Parkplatz ist meist überfüllt. Viele Küstenurlauber nutzen die saftigen Hochwiesen zum Picknicken oder zur Besteigung der „Bavella-Türme“.

Foto Fans finden von dort oben herrliche Motive: die vom Wind geformten „Latricio-Kiefern“, die hochaufragenden Felsnadeln des Bavella-Massivs, der Blick auf die 15km entfernte Ostküste

Man trifft auch Bergwanderer, die nach zwölf Tagen auf dem Höhenwanderweg „GR20“ dem Ende ihrer Korsika-Durchquerung entgegensehen.

Bevor wir Zonza erreichen sehen wir auf der linken Seite eine Pferderennbahn, den Zonza ist das korsische Mekka des Pferdesports.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir unser zweites Etappenziel das Bergdorf Zonza in 800 m.ü.M.

Wer es gemütlich angehen will genehmigt sich in eine der Kneipen erst mal einen Café de Lait und schliesst sich damit den weiteren Bikern an , die bereits ihre Beine auf den Terrassen in die Sonne strecken.

Wir halten uns nun links und biegen auf die D368 ab, die uns zu unser nächsten Etappenziel den Stausee von l’Ospedale bringen wird.

Etappe 3: Zonza nach l'Ospedale - ca. 20km / 30 Min.

Über den „Bocca de Pelza“ (874 m.ü.M.) und den „Bocca d’ Illarata“ (991 m.ü.M.) verlassen wir die karge Landschaft und tauchen wieder in die korsischen Kiefernwälder ein. Schräglagenfans kommen in den nächsten 15km voll auf ihre Kosten. Eine Kurve reiht sich auf der mittlerweile gut ausgebauten Strasse an die andere. Ungefähr einen Kilometer vor dem Staudamm bietet sich bereits ein erster Halt an.

Kurz nach einem beschrankten Waldweg liegt rechts ein Wanderparkplatz. Er ist der Ausgang für eine kleine Wanderung zum über 50m hohen Wasserfall „Piscia di Gallo“.

Auf korsisch bedeutet dies "Hahnenpisse".

Die Weiterfahrt bring uns dann an den Stausee von l’Ospedale, der die Wasserversorgung der ganzen Region sicherstellt. Deshalb ist auch Baden strengstens verboten.

Der See wurde inmitten einem Waldgebiet am Fusse des Puntz die Corbo (1177 m.ü.M.) angelegt. Bei Niedrigwasser ragen die halbmeterhoch abgesägten Baumstümpfe wie ein Stoppelfeld aus dem Wasser. Bis zur Staumauer laden schattige Picknickstellen unter Kiefern zum Halt ein. Auch ein kurzer Stop auf der Mauer ist ganz interessant. Durch einen Betonschacht schiesst das Wasser steil nach unten ins Tal.


Nach wenigen Kilometern durch harzig duftenden Nadelwald erreichen wir das kleine Bergdorf l’Ospedale.
Bevor wir in das Ort einfahren lohnt sich ein Stop um die grandiose Aussicht zu geniessen.

Der Blick reicht über die Golfe von Porto Vecchio und Santa Manza zur Südspitze Korsikas.

Es geht nun stetig Bergab und mit jedem Kilometer nimmt die sommerliche Hitze Korsikas zu.

Etappe 4: l'Ospedale nachPorto Vecchio - ca. 18km / 25 Min.

Bevor wir die Ebene erreichen kommen wir durch das Tal Foret de l’Ospedale, wo heftige Waldbrände deutliche Spuren hinterlassen haben.

Kurz bevor wir Porto Vecchio erreichen haben kann man sich überlegen ob man auf der N198 in Richtung Bastia weiterfährt oder ob man noch eine kleine Sightseeing Tour durch Porto Vecchio unternimmt.

Die N198 bringt uns dann die nächsten 20km durch nicht sehr sehenswerte Landschaften bevor man dann bei Fautea den Befestigungsturm erreicht hat.

Etappe 5: Porto Vecchio nach Fautea - ca. 20km / 30 Min.

Dort erreicht man dann wieder die Küstenstrasse.

Der Befestigungsturm von Fautea und der fast schon Karibische Sandstrand laden förmlich zu einem weiteren Halt ein.

Etappe 6: Fautea - Ghisonaccia ca. 41km / 45 Min.

Die nächsten ca. 40 Kilometer sind jetzt fahrerisch nicht unbedingt eine Herausforderung doch ist die Gegend mit dem ständigen Blick aufs Meer schon Sehenswert.

Nachdem wir heute nun zum zweiten Mal durch Solenzara fahren bringt uns die am Morgen schon vielbefahrene N198 weiter nach Ghisonaccia und unserem Schlafquartier. Vieleicht grad nachmal volltanken für den nächsten Tag, bevor wir unser wohlverdientes Bierchen zu uns nehmen dürfen.

Zusammenfassung der Strecke:

Ohne sich zu Verfahren oder grosse Umwege zu machen ist die Strecke rund 170km lang. Durch die ständig vorhandenen Kurven und zum Teil enge Strassen, sind eine ungefähre Fahrzeit von 4 – 5 Stunden einzukalkulieren, natürlich ohne die Zwischenstops! Der Charakter der Strecke ist leicht, aber ein idealer Mix aus grandioser Landschaft und gut ausgebauten Strassen und Kurven, Kurven, Kurven!

Das Highlight der Strecke ist sicher der Pass Col de Bavella und die ständig wechselnden Klimazonen dieser Region. Ein absolutes Muss ist ein Picknick am Stausee von l’Ospedale, Baden in der Solenzara und eine Abkühlung am Sandstrand von Fautea.

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Quellennachweis: Korsika Motorrad-Führer Rukka; Google Earth; Privatarchiv.